Was ist Open Source? Definition, Funktionsweise und Vorteile (2023)

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Aktualisiert 27. Juli 2023

Überblick

OpenSource ist ein Begriff, der ursprünglich auf OpenSource-Software (OSS) zurückgeht. Es handelt sich dabei um Code, der der Öffentlichkeit zugänglich ist, das heißt, jeder kann ihn anzeigen sowie nach Belieben verändern und verteilen.

OpenSource-Software wird dezentral und kollaborativ entwickelt und stützt sich auf Peer-Review und Community-Produktion. Diese Software ist nicht selten günstiger, flexibler und langlebiger als proprietäre Produkte, weil sie nicht von einzelnen Personen oder Unternehmen, sondern in Communities entwickelt wird.

OpenSource hat sich mittlerweile zu einer Bewegung, einer Art und Weise des Arbeitens entwickelt, die über die reine Softwareproduktion weit hinausgeht. Sie nutzt die Werte sowie das dezentrale Produktionsmodell der OpenSource-Software, um neue Wege zu finden, Probleme in den Communities und Branchen zu lösen.

Was ist OpenSource-Software?Icon-Red_Hat-Directional-A-Black-RGB

Die Geschichte von OpenSource entspricht der des Internets

In den 1950ern und 1960ern verwendeten die Forscherinnen und Forscher, die die ersten Internettechnologien und Telekommunikationsnetzwerkprotokolle entwickelten, eine offene und kollaborative Umgebung. Das Advanced Research Projects Agency Network (ARPANET), das später zur Basis des modernen Internets werden sollte, hat das Prinzip von Peer-Review und offenen Feedback-Prozessen begünstigt. Nutzergruppen tauschten ihren Quellcode untereinander aus und entwickelten den Quellcode der anderen weiter. Foren erleichterten den gegenseitigen Austausch und die Entwicklung von Standards für eine offene Kommunikation und Kollaboration. Zur Geburtsstunde des Internets Anfang der 1990er waren Werte wie Zusammenarbeit, Peer-Review und Offenheit bereits fester Bestandteil seines Fundaments.

Wie verwenden Unternehmen Open Source und welche Vorteile bietet es? Icon-Red_Hat-Directional-A-Black-RGB

Wie funktioniert ein OpenSource-Entwicklungsmodell?

Unter einem OpenSource-Entwicklungsmodell versteht man den Prozess, mit dem ein Open-Source-Community-Projekt OpenSource-Software entwickelt. Diese Software wird anschließend unter einer OpenSource-Lizenz veröffentlicht, sodass Quellcode von allen Nutzenden angezeigt oder geändert werden kann.

Viele OpenSource-Projekte werden auf GitHub gehostet, wo Sie auf Repositories zugreifen oder sich an Community-Projekten beteiligen können. Linux®, Ansible und Kubernetes sind Beispiele für beliebte OpenSource-Projekte.

Bei RedHat verwenden wir ein OpenSource-Entwicklungsmodell, um unsere OpenSource-Produkte und -Lösungen für Unternehmen zu entwickeln. Entwicklungsteams von RedHat beteiligen sich aktiv an Hunderten von OpenSource-Projekten für den gesamten IT-Stack.

Wir beginnen mit der von der Community entwickelten OpenSource-Software, die die Anforderungen unserer Kunden entweder teilweise oder gänzlich erfüllt. RedHat setzt auf diese OpenSource-Projekte, um die Sicherheit zu härten, Schwachstellen zu beheben und neue Unternehmensfunktionen hinzuzufügen.

Damit auch die Community als Ganzes profitieren kann, stellen wir ihr diese Verbesserungen anschließend zur Verfügung.

Kunden, die unsere Software verwenden, stellen Feedback und Bug-Berichte bereit und fordern je nach ihren aktuellen Anforderungen neue Features an. An diesem Input orientiert sich die Entwicklung bei RedHat.

Entwicklung mit Open Source und Red HatIcon-Red_Hat-Directional-A-Black-RGB

Linux und OpenSource

Linux ist ein freies OpenSource-Betriebssystem, das unter der GNU General Public License (GPL) veröffentlicht wird. Es hat sich im Laufe der Zeit zum größten OpenSource-Softwareprojekt der Welt entwickelt.

Das Linux-Betriebssystem wurde als alternative und freie OpenSource-Version des MINIX-Betriebssystems entwickelt, das auf den Prinzipien und dem Design von Unix basierte.

Linux wurde unter einer OpenSource-Lizenz veröffentlicht, die Einschränkungen der Softwarenutzung verhindert. Das heißt, es steht jedem frei, den Quellcode auszuführen, zu modifizieren und neu zu verteilen oder gar Kopien modifizierten Codes zu vertreiben– solange dies unter der gleichen Lizenz geschieht.

Mehr über Linux erfahrenIcon-Red_Hat-Directional-A-Black-RGB

Was ist der Unterschied zwischen freier, geschlossener und quelloffener Software?

Für eine recht lange Zeit wurde OpenSource-Software auch als „freie Software" bezeichnet. Die Freie-Software-Bewegung wurde im Jahr 1983 von Richard Stallman formell mit dem GNU-Projekt ins Leben gerufen. Das Ganze basierte im Prinzip auf der absoluten Freiheit des Nutzers, den Quellcode anzeigen, ändern und verteilen zu dürfen, ihn verfügbar zu machen und auf eine jede Art und Weise verwenden zu können, die ihm nutzte.

Freie Software ist das Gegenkonzept zur proprietären oder „ClosedSource"-Software. Diese Art von Software wird mit allen Mitteln gesichert. Lediglich die Personen mit Eigentumsrechten dürfen rechtmäßig auf ihren Quellcode zugreifen. Geschlossener Quellcode kann nicht auf legale Weise verändert oder kopiert werden, und der Nutzende zahlt lediglich für die Verwendung der Software gemäß Bestimmungszweck. Der Code kann weder für neue Zwecke geändert noch mit Communities geteilt werden.

Die Bezeichnung „freie Software" aber hat für viel Verwirrung gesorgt. Gemeint ist damit nicht Software, die kostenlos ist und allen gehört, sondern Software, die alle nach Belieben nutzen dürfen. „Frei wie in Freiheit, nicht wie in Freibier", lautete die Erklärung der Community. Christine Peterson, die den Begriff „OpenSource" prägte, hat versucht, die Dinge klarzustellen, indem sie „freie Software" durch „OpenSource" ersetzte. „Das Problem mit ersterem Begriff war nicht seine politische Konnotation, sondern dass der scheinbare Fokus auf den Preis besonders bei Newcomern für Missverständnisse sorgte. Es wurde also nach einem Begriff gesucht, der das wichtige Konzept des Quellcodes herausstellte und gleichzeitig keine Verwirrung bei denjenigen stiftete, für die das alles neu war."

Also machte Peterson einer Arbeitsgruppe, die zum Teil damit betraut war, OpenSource-Softwarepraktiken marktfähig zu machen, den Vorschlag, „freie Software" durch „OpenSource" zu ersetzen. Diese Gruppe wollte die ganze Welt wissen lassen, dass Software besser ist, wenn sie geteilt und verändert werden kann, wenn sie offen und kollaborativ ist. Dass man neue und bessere Zwecke für sie finden kann, dass sie flexibler und günstiger ist und mehr Langlebigkeit bietet – und das alles ohne Anbieterbindung.

Eric Raymond war eines der ersten Mitglieder dieser Arbeitsgruppe und veröffentlichte im Jahre 1997 einige dieser Argumente in seinem sehr einflussreichen Essay „The Cathedral and the Bazaar". Im Jahr 1998 hat die Netscape Communications Corporation teils als Antwort auf genau dieses Werk den Quellcode ihres Mozilla Projekts als freie Software oder OpenSource zur Verfügung gestellt. In dieser Form wurde der Code später zur Basis für Mozilla Firefox und Thunderbird.

Die Unterstützung der OpenSource-Software durch Netscape hat die Community dazu gezwungen, darüber nachzudenken, wie die praktischen und geschäftlichen Aspekte der Freie-Software-Bewegung besser in den Vordergrund gestellt werden konnten. Und so war die Trennung von OpenSource und freier Software beschlossene Sache: „OpenSource" sollte als Oberbegriff für die methodischen, produktionstechnischen und geschäftlichen Aspekte der freien Software dienen. „Freie Software" sollte als Schlüsselbegriff für Diskussionen verwendet werden, bei denen die philosophischen Aspekte der Probleme im Vordergrund standen, wie sie im Konzept der Nutzerfreiheit verankert waren.

Anfang des Jahres 1998 wurde die OpenSource Initiative (OSI) gegründet, mit der der Begriff OpenSource formell etabliert und eine gängige branchenweite Definition gefunden wurde. Auch wenn die OpenSource-Bewegung vor allem von der Unternehmensseite von den 1990ern bis Anfang des neuen Jahrtausends immer noch argwöhnisch betrachtet wurde, hat sie sich am Ende von einer Randnotiz der Softwareproduktion zum Branchenstandard entwickelt.

Der Mehrwert von Red Hat Lösungen im Vergleich zu kostenlosen AlternativenIcon-Red_Hat-Directional-A-Black-RGB

Was sind die Vorteile von OpenSource?

Es gibt viele Gründe dafür, warum OpenSource häufig der proprietären Software vorgezogen wird, die gängigsten aber sind:

  • Peer-Review: Da der Quellcode frei zugänglich und die OpenSource Community äußerst aktiv ist, wird offener Quellcode von Peer-Programmierern aktiv geprüft und verbessert. Man kann sich das als lebendigen Code vorstellen, im Gegensatz zu Code, der geschlossen ist und „stagniert".
  • Transparenz: Sie möchten genau wissen, welche Datentypen wohin verschoben oder welche Code-Änderungen durchgeführt werden? Mit OpenSource können Sie alles selbst prüfen und überwachen, und zwar ohne sich auf die Versprechen der Anbieter verlassen zu müssen.
  • Zuverlässigkeit: Proprietärer Code stammt von einzelnen Personen oder Unternehmen, von denen die Aktualisierung, das Patching sowie die einwandfreie Funktion des Codes abhängt. OpenSource Code „überlebt" seine ursprünglichen Autorinnen oder Autoren, weil er kontinuierlich durch aktive OpenSource Communities aktualisiert wird. Offene Standards und Peer-Reviews sorgen dafür, dass offener Quellcode ordnungsgemäß und oft getestet wird.
  • Flexibilität: Weil offener Quellcode stark verändert werden kann, können damit Probleme behoben werden, die für Ihr Unternehmen oder Ihre Community spezifisch sind. Sie können ihn auf beliebige Art und Weise nutzen und sich bei der Bereitstellung neuer Lösungen auf die Unterstützung der Community und Peer-Reviews verlassen.
  • Niedrigere Kosten: Mit der Nutzung von OpenSource kostet Sie der Code keinen Cent. Wenn Sie ein Unternehmen wie RedHat nutzen, zahlen Sie lediglich für Support und Sicherheitshärtung sowie für Hilfe beim Management der Interoperabilität.
  • Keine Anbieterbindung: Freiheit für den Nutzenden bedeutet, dass Sie den Code überall hin mitnehmen und jederzeit für beliebige Zwecke verwenden können.
  • Offene Zusammenarbeit: Aktive OpenSource Communities stellen Ihnen Hilfe, Ressourcen und Perspektiven zur Verfügung, die über einzelne Interessensgruppen oder Unternehmen weit hinausgehen.

Die OpenSource-Bewegung jenseits der Software

Bei OpenSource geht es um viel mehr als nur Code. RedHat präsentiert die aktuellen Aktivitäten der Communities rund um die OpenSource-Technologie mit seinen OpenSource Stories. Es handelt sich hierbei um eine Multimedia-Serie, mit der wir anerkennen, wie durch Communities, Meritokratie und den freien Austausch von Ideen Potenziale in diversen Disziplinen eröffnet werden können. Hier einige interessante Highlights:

  • Wie können die offenen Tools und Prinzipien von heute in der Landwirtschaft von morgen genutzt werden?
  • Menschen mit Diabetes sowie Pflegekräfte suchen nach einem besseren Weg, mit der Krankheit umzugehen. Sie entwickelten ihre eigene Methode – mit Open Source.
  • Femi Owolade-Coombes spricht darüber, wie OpenSource und Community Power die Potenziale junger Programmierender wecken können.
  • Alicia Gibb erklärt, was die OpenHardware-Bewegung ist und warum sie so wichtig ist.

Warum RedHat für OpenSource?

RedHat ist das weltweit größte OpenSource-Unternehmen. Wir entwickeln und unterstützen OpenSource-Produkte aus speziellen OpenSource-Projekten. Wir leisten unseren Beitrag zu Projekten und Communities, mit denen wir zusammenarbeiten. Wir schützen OpenSource-Lizenzen. Mit OpenSource ebnen wir unseren Kunden den Weg für den geschäftlichen Erfolg. Wir sehen uns den Code der Community an, fügen Features hinzu, machen ihn unternehmensfähig, skalierbar und sicher. Und damit auch die Community als Ganzes profitieren kann, stellen wir ihr diese Verbesserungen wieder zur Verfügung.

Bessere Technologien mit Open Source und Red Hat entwickeln Icon-Red_Hat-Directional-A-Black-RGB

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Author: Wyatt Volkman LLD

Last Updated: 29/06/2023

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